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Hanna Batka – Im Interview
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Interviews

Hanna Batka – Im Interview

Die 20-Jährige Vollblutmusikerin Hanna Batka baut in ihrem kommenden Debütalbum „Mitten in Berlin“ ihr ganz eigenes Universum, ihre ganz eigene Stadt und Kosmos. Die akustisch gefärbten Popsongs, die von minimalistischem Gitarrenspiel bis hymnischer Popmusik alles zu bieten haben, können überall erlebt werden. Wie nah ihre Energie, die Inhalte und Themen mit der Persönlichkeit der Künstlerin verknüpft sind, zeige ich euch jetzt im Interview:

***

  • Hallo Hanna, Danke, dass Du Dir Zeit nimmst. Du bist Vollblutmusikerin und aufs Musikgymnasium gegangen, um Deinen Traum zu erfüllen. Ja, nun endlich ist es soweit, Dein Debüt „Mitten in Berlin“ erscheint. Wie geht es Dir damit?

Das ist einfach ein super crazy Gefühl!

Und dass es endlich so weit ist kommt mir total irreal vor.

Ich habe schon während meiner Schulzeit an dem Album gearbeitet und bin über die Jahre immer gespannter geworden, wie die Reaktionen auf das Album sein werden.

Ich freu mich einfach mega!

  • Wie lange hast Du an Deinem Debüt gearbeitet? Kannst Du von Dir aus selbst sagen, dass in Deinen elf Songs die volle Dröhnung Liebe steckt? Grob und Gefühllos existiert zumindest nicht auf dem Album.

Angefangen hat die Reise vor fünf Jahren.

Das Album ist auf jeden Fall 100% ICH, weil ich eben so ein liebevoller und emotionaler Mensch bin ist das Album auch so geworden.

Es ist praktisch eine Reise durch meine Teenie Zeit am Anfang verletzlich mit gebrochenem Herzen bis jetzt zur starken glücklichen Frau.

 

  • Was empfindest Du, dass Du Dein „Mitten in Berlin“ veröffentlichst? Abriss-Kreischen, innerer wie auch äußerer Konfettiwurf, unfassbares Wunder, die totale Dankbarkeit, Tränen voller Glück? – Damn – Herzlichen Glückwunsch!!!

Alles was du da geschrieben hast kann ich 100% unterschreiben!!!

 

  • Der Titelgeber „Mitten in Berlin“ ist ein Liebeslied, welches Du der Welt anvertraust. War es von vorherein klar, dass es DER Name für Dein Debüt wird?

Von Anfang an war es nicht klar, doch Mitten in Berlin ist einer meiner Lieblingssongs auf dem Album.

Ich glaube einfach, weil ich meine Heimat so feiere und weil es bestimmt eine Story ist, die ich nie vergessen werde. Deshalb haben wir uns für diesen Song entschieden.

 

  • „Rocca verändert die Welt“ – Was für ein toller Film. (Habe ich auf sehr gefeiert.) Und Du spielst mit „Du fliegst hoch“ den Soundtrack. – Damn – Nochmal: Herzlichen Glückwunsch! Das war doch bestimmt eine Ehre und ein willkommenes Geschenk, für einen Detlev Buck Film, einen Song beizutragen?

Ich konnte es gar nicht glauben als mir das gesagt worden ist.

Denn der Song war da noch NICHTMAL draußen… haha…

Es war mir echt eine Ehre!

Und meine Eltern und Großeltern haben sich den Film deshalb auch angeschaut.

 

  • Apropos Geschenk: Erzähl mir doch bitte etwas zu dem Song „Mutter“, der ein Geschenk von Deinem Förderer und Mentor Udo Lindenberg an Dich ist. Ich mein, dieser Song ist so berührend. Aber auch schwierig, als Kind (Teenie / Erwachsener) die eigene Mutter wieder aufzurichten, die den falschen Weg mit dem falschen Mann einschlug.

Ja man! Das war richtig crazy, wo mir gesagt worden ist, dass ich einen Song von Udo geschenkt bekomme!!!

Zum Glück musste ich das was der Song erzählt nicht durch machen.

Meiner Mutter gehts blendend und mein Vater ist ein Toller Typ!

Aber ich muss schon sagen, dass der Song auch mir direkt nahe gegangen ist und der Text hat mich sofort gecatcht und ich konnte mich irgendwie total in die Situation rein fühlen.

Foto: Marco Sensche
Foto: Marco Sensche

 

  • Es wurden die Songs „Drachenblut“, „Komet“, „Einfach Glück“, „Im Regen küssen“ und „Mitten in Berlin“ als Single samt Musikvideo veröffentlicht. Hauptaugenmerk ist die Thematik „Liebe“, „Verliebtsein“ sowie „die Eine“ (Sozusagen: Ich sehe nur Dich / Ich sehe nur Dein Gesicht) zu sein. Was geben Dir diese fünf Songs, die als Video auserwählt worden sind?

Meine Singles stehen dafür mutig zu sein, immer weiter zu machen und zu sein wer man ist.

Und mir ist es auch wichtig, dass ich in meinen Songs nicht verstecke, wen ich liebe.

Deshalb spielt meine Freundin auch in fast jedem Musikvideo mit.

Weil ich unbedingt will, dass jeder weiß, dass wir uns lieben, weil ich stolz bin in der LGBTG Community zu sein und vom tiefsten Herzen glücklich bin.

 

  • Du hattest Dein Coming Out mit 16(?) Jahren. Und möchtest andere junge Frauen motivieren zu sich, zu ihrer Persönlichkeit und den eigenen Wünschen zu stehen. War es für Dich das Outing schwer? Wie bringst Du Dich im LGBTQ ein, wie engagierst Du Dich?

Mein Outing war mit 14 und es ist mir nicht sehr schwergefallen, da meine Eltern tolerant drauf sind und ich sie noch nie etwas Homophobes sagen gehört hab.

Ich habe ihnen ein Brief geschrieben, in dem ich mich geoutet habe und sie haben total gut darauf reagiert. Dieses Thema greife ich oft in meinen Storys auf, um eben jüngeren LGBTQ Membern ein Vorbild zu sein und sie zu ermutigen.

 

  • Gab es eigentlich diesbezüglich schon Anfeindungen? Wie: Würdest Du mal richtig durchgef**** werden, dann könnte sich Deine Sexualität ändern.

Leider ja! Diesen Satz habe ich nicht nur einmal gehört.

Ich antworte ganz gechillt „…Probiere du erstmal und sag wies war…“  Haha!

 

  • Zu was anderem: Du hast Dein eigenes Modelabel „BTK Originals“ gegründet? Was ist in Deinem Verkauf und welche Präsentation ist als Hanna Batka, die Musikerin, wichtig? Eine Künstlerin muss sich genauso präsentieren und sich wie auch ihre Songs (Alben) verkaufen, wie ein Model das Kleid/Outfit eines Designers „verkauft“.

Ja, ich habe 30 von mir handgefertigte Fairtrade Shirts gemacht.

Die Art wie ich sie gefärbt habe, nennt man TIR DYE.

Mir war wichtig, dass eine gute Message drauf steht deshalb habe ich ein Song Zitat von mir genommen.

 

„Tränen trocknen schneller, wenn du dich in die Sonne drehst“

 

  • Bei welchem Song singst Du ein jedes Mal mit und fühlst Dich in ein anderes Dasein versetzt, solange bis dieser aufhört zu spielen?

Bei meinem Song „Drachenblut“.

Das war der erste Song, den ich in meinem Leben geschrieben habe – mit 16.

Wenn ich den Song höre, muss ich einfach dran denken, wie ich damals so zerbrechlich und nicht selbstbewusst war.

Im Refrain sag ich ja doch: „…dieses eine Herz kannst du nicht zerstören…“

Damals war das eher ein Appell an mich selbst und heutzutage bin ich selber schon so stark, dass ich es anderen mit auf den Weg geben kann.

 

 

  • Wie ich erfahren habe, pflegst Du den vegetarischen Lebensstil, was mich sehr freut. Was war deine Motivation dazu?

Meine Motivation war ganz klar die Tiere! Ich bin Vegetarier, seit ich 16 Jahre alt bin. Damals hat sich immer im Kopf wie so ein Schalter umgelegt. Und habe von heute auf morgen entschieden: „Ich esse kein Fleisch mehr!“

Und das Ding ist: Ich habe es mir immer voll schwer vorgestellt vegetarisch zu sein, aber als ich es dann einfach gemacht habe, habe ich gemerkt, dass das gar nicht schwer ist. Es hat mir nicht mal was gefehlt.

 

  • Nun zu meinem Lieblingsthema: Frauen im Musikbusiness. Ich würde gerne Deine Erfahrung wissen wollen.

Die Branche ist auf jeden Fall ein Schlipsverein. Ich finde es super schade, weil ich sehr sehr gerne mit Frauen zusammenarbeite. Ich bin auch so happy eine Frau in meinem Team zu haben, die einfach mega ist! Immer, wenn ich mal einen Phone Call hab, wo zumindest noch zwei andere Frauen außer mir sind, dann fühle ich mich einfach 100 % wohler.

Ich musste leider auch schon die Erfahrung machen, dass auch im Musikbusiness Männer die Frauen unterordnen. Ich wurde schon von oben herab behandelt und meine Meinung wurde nicht ernst genommen und das ist ein echtes und uncooles Gefühl!

Ich will dafür einstehen, dass Frauen ernst genommen und wertgeschätzt werden und ich hoffe, dass ich bald mehr weibliche Unterstützung an meiner Seite habe!

 

  • Gibt es für Dich eine Künstlerin, zu der Du aufschaust?

Ja Madeline Juno. Ich finde ihre Texte sind einfach so on Point. Ich habe so viele Songs von ihr, weil ich das Gefühl habe, die Songs könnten über mein Leben geschrieben sein. Sie schafft es mit ihren Songs direkt zu catchen und die Worte so zu benutzen, dass man direkt in ihren Bann gezogen wird.

 

  • Welches Buch oder welches Gedicht würdest Du gerne vertonen?

Gute Frage! Ich bin gar kein Leser… Ich bin ehrlich ich habe Bücher immer nur gelesen, wenn ich es für die Schule musste. Von daher bin ich bei der Frage raus …haha…

 

Vielen lieben Dank für das Interview! <3

Titelbild: Marco Sensche


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