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Tanyc – Tanyc
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Austrian Diamonds Reviews

Tanyc – Tanyc

Tanyc wurde gedankenversunken sowohl in die Ferne blickend zwiespältig portraitiert, als würde sie in Erinnerungen schwelgen oder sich konsequent auf die Zukunft fokussieren. Die Farbgebung des Layouts ist in dezenten schwarzweiß-pastelligen Tönen gehalten. Ihre elegante, schwarze Kleidung ist hochgeschlossen. Das Haar wurde klassisch zum Dutt frisiert. Und durch kleine Feinheiten, wie herausgezupfte gelockte Strähnen, wirkt die Darstellung des Covers straight und grazil zugleich. Die professionelle Gestaltung des Artworks strahlt, obgleich der Eleganz, eine Zerrissenheit aus. Auch, weil ein Riss das Titelbild ziert, welcher auf Entzweiung hindeutet.

Auf ihren Bildern glimmt Tanyc in ästhetischer Schönheit; nebst ihrer Musik, die von Note zu Note lodernder wird. Wenn ich ihre Musik höre, erscheint es mir, als wären ihr die Melodien und Harmonien entgegengeflogen, wie die feinen Blüten einer Pusteblume, die sich wie Samen, nur als verwandelte Noten, auf das Album niederlegen.

Sie erzählt keine erfundenen Geschichten. Ihre Songs handeln von ihrem Leben. Sie singt von großen Emotionen und Erinnerungen, auch von der Anschaulichkeit des Daseins sowie von der inneren Stimme, auf die gehört werden sollte. Ferner singt sie davon, dass es nicht immer leicht ist zu lächeln, dennoch das Beste aus sich herausgeholt werden sollte. Dies beschreibt der zweite Song des Albums „Smile“ sehr gut.

Ihre Lyrik ist eindringlich, diese fließen leicht von der Hand, wie eine Quelle inmitten eines Waldes. So beginnt die Eröffnung eines Meisterwerkes mit treibenden Akkorden zu einer traurigen Geschichte, die aus einer zweiseitigen Perspektive erzählt wird. „Faster“ erzählt davon, wie eine Person immer besser, schneller und talentierter sein möchte, doch im stillen Kämmerchen ein trauriges Wesen ist. In „Beautiful“ geht es um Vertrauen; gemeinsame Wege zu beschreiten, und dass die Augen dabei geschlossen bleiben dürfen, denn man unterstützt sich gegenseitig. Wie „Smile“ ist auch „Hide Away“ hitverdächtig. In „Hide Away“ geht es ums Loslassen. An diesem Lied müssen Meisterhände gewesen sein. Den Song „Shoot“ kann ich mir sehr gut auf einem Truckertreffen vorstellen, wo in einem überdachtem Veranstaltungszelt Line getanzt wird. Dieses Stück ist Country-verliebt, dementsprechend tanzbar und ebenso strahlt es eine Leichtigkeit aus, wie all die anderen Songs des erdenden Debüts.

Das selbstbetitelte Debüt ist von einer Künstlerin, die aus dem wunderschönen Österreich stammt, und dort keine Unbekannte ist. Durch das Duo CAMA, das bei einem Major Label unter Vertrag war und Hits geschrieben hatte, fließen dementsprechend jahrzehntelange Erfahrungen in das Debüt mit ein. Der stetig ungebrochene Fokus wird auch mit dem Album bedingungslos entfaltet, wie ein Adler seine Flügel. Dieses Debüt ist ein wunderbares Werk geworden, indem instrumentales Handwerk, Lyrik und Gesang miteinander verschmelzen wie Schokolade und Nugat auf der Zunge.

Das Bewundernswerte auf diesem Album ist, dass Bridge und Refrain aller Schmuckstücke stets pulsierend und mitreißend sind. Ebenso befinden sich in ihren Songs Steigerungen, die das Blut in Wallungen und das Herz zum Schlagen bringen. Kein Song ist sich gleichend. Jeder einzelne ist ein feingeschliffener Diamant.  – Bravo!


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