Misty Boyce ist eine gefragte Keyboarderin und Sängerin, die wie viele andere Musiker:innen auch, die sich im Background von Hauptacts bewegen, ihr eigenes Wesen musikalisch entfalten möchten. Zudem spricht das Herz der smarten Misty Boyce aus Los Angeles die Gedanken aus, die sie beschäftigen. Ebenso ketten sich Traumata auf ihrer Zungenspitze, welche sowohl befreit als auch (an)gehört werden wollen. Deshalb ist es für Misty Boyce wichtig eigene Musik zu veröffentlichen, um ihren Emotionen eine Chance zu geben, sich zu entfalten und Geschichten darzulegen, die sie selbst erlebt oder aufgegriffen hat.
Mit „genesis“ veröffentlichte sie ein hervorragendes Dream-Pop/Indie-Folk Album mit modernen jazzigen Einflüssen, „auf das sie sehr stolz ist“, so Misty Boyce auf ihren Kanälen. – Auf das sie auch sehr stolz sein kann. – Denn „genesis“ ist ein ehrliches Album voller Transparenz und Anmut, mit Tiefgang und Herzblut. In diesem Werk setzt sie auf kompromisslose Gegensätze, erörtert beide Seiten, hinterfragt und klärt auf. Wie es der Titel verrät, geht es in dem Album um Wiedergeburt und Neuanfang. Des Weiteren beschreibt Misty Boyce den Grad des Kontrollverlustes und die dazugehörige Wiedergewinnung, ebenso singt sie über den sozialen Wiederaufbau.
„control (lose)” beginnt mit einfachen Akkorden, die sich nach einem Herantasten anfühlen, einen Song zu spüren, der im Disput mit den Gegensätzen steht.
„genesis (n)one“ ist ein Befreiungsakt. Ein erwachender Prozess fand statt, als sie die Augen öffnete und gesehen hat, wie die Doktrinen der Kirche aus Geldspielen bestanden. Sie hatte es satt, weiterhin in einer süß-verpackten Lüge zu bestehen und wollte fortan ihre eigene Wahrheit finden. In Taylor Goldsmith, von der Band Dawes, wurde ein perfekter Partner für dieses Duett gefunden.
„the clearing“ ist ein energisches Stück, indem ihre Stimme lodert. Der Song ist wie ein Waldbrand, worin der befreiende Regen sehnlichst erwünscht wird.
„story of skin“ ist wie „genesis (n)one“ ein augenöffnendes Stück. Dazu ergreift sie Partei für die Frauenbewegung. Hierbei stärkt sie Eva im Paradies den Rücken.
„charades“ ist ein nuancierter, berichtender Song, der in nachdenklicher Position die Machtspiele beobachtet. Am Tisch sitzend erzählt sie den Scharade-spielenden Menschen, dass ihre Rolle bröckelt. Nicht alle Sünden lassen sich mit Champagner reinwaschen. In diesem Song klärt sie Schaumschlägern den Kampf an.
„telephone” ist ein kleines Highlight auf dem Album, welches Gänsehaut entfacht. Es ist ein zart-trauriger, ebenso ein erzitternder Song, der aufgrund eines herben Schicksalsschlages geschrieben worden ist. Die aufbauenden Klavierakkorde präsentieren das schlagende Herz, welches vor Trauer fast zu ersticken vermag, während sie mit einem Telefonat versucht das Jenseits zu erreichen, wo am anderen Ende niemand abhebt. Die Stimme und der Atem sind nur noch in ihrem Kopf.
„luv u always“ ist ein in-sich-wachsender sowie über-sich-hinaus-wachsender Song über die Liebe. Wohlgemerkt hat Misty Boyce letztes Jahr geheiratet. Vielleicht ist das ein Lied an ihn, zu ihm? Wir wissen es nicht, doch wissen wir, dass ihr neues Album „genesis“ ein Meisterwerk voller Gefühl und Hingabe ist, welches in keiner Sammlung fehlen sollte.
*** Bei „telephone“ hatte ich Tränen den Augen. Ein großartiges Lied. Es ist genial, dass es Musik gibt, die einen so bewegen kann.
Wissenswertes:
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