Harar ist eine heilige Stadt und liegt im Westen Äthiopiens. Dort wo man sich den Kuss der Hyänen abholen und sogar mit ihnen dinieren kann, führen die holden Weibchen den Clan an. Demnach bringt das dunkle Albumcover eine Hyäne hervor, die das Gesicht von Anke Hachfeld überdeckt, die in ihrer wahrhaftigen Gestalt ein beständiges Beispiel für Gesangs- und Klangkunst ist.
Mila Mar packten in ihr Konzeptalbum eine tausendjährige Geschichte, die von Kultur und Mythologie umhüllt ist und weder Freud noch Leid aussschließt. „Harar“ beinhaltet nicht nur eine Reise, die von Afrika über das Morgenland bis nach Samiland führt, sondern auch einen Ausflug in die sprachliche Gewandtheit von Anke Hachfeld, die exotisch bleibt. – Wobei ihr Phantasiegesang am intensivsten mit geschlossenen Augen auflebt. – Dieser wirkt, als ob verschiedene Sprachen miteinander verwoben werden, wie in einem prächtigen Orientteppich, dessen Farben und Muster einzigartig sind.
Das Album wurde musikalisch ausgezeichnet umgesetzt, welches sowohl mitreißend als auch schwebend ist, sodass die Hörenden sich in elementare und orientalische Impulse einfühlen können, ohne den Inhalt des Gesanges verstehen zu müssen. Denn Mila Mar erzeugen mit ihrer Klangwelt Bilder vor dem geistigen Auge und setzen der eigenen Interpretation keine Grenzen. Zudem liegt in Anke Hachfelds Stimme Hingabe, Genuss und Lamentation in ihrer vollkommenen Schönheit, die stetige Transzendenz hervorruft.
Und wer gern in filigrane Musikstücke eintaucht und ein feines Gespür für Klänge hat, kann in „Morki“ den Ruf eines Greifvogels hören, der zuvor noch am knisternden Feuer die Umgebung beobachtet hat, um dann mit den Trommeln aufzusteigen. In „Hyäne“ werden sowohl die Stadt, das Dinner, der Kuss, die Stärke des Clans, als auch die Kraft der Anführerin lebendig.
„Jordis“ umgibt eine Klagemauer. Obwohl in diesem Lied eine Melancholie zu spüren ist, entsteht eine beruhigende Atmosphäre, die sorgenbefreiend vom Wind hinfort getragen wird. „Ismare“ – das Meer – gab den Hörenden einen ersten Einblick auf ein Werk, welches mit orientalischen Einflüssen samt vertrauten Trommeln, Percussions, Synthesizer sowie einem Cello und durch den signifikanten Gesang besticht. Und „Lou“ krönt eine weitere Seelenreise, indem das geliebte Mila Mar’sche Manifest aufgesucht wird, um das „Blessing of Nature and Culture” – Album zu zelebrieren.
Wertvoller Link:
- Homepage: http://www.milamar.de/