Mit ihrem zweiten Album „Disquette“ veröffentlichte sie ein tanzbares Pop-Album mit starkem elektronischen Einfluss, welches die Verwandlung sowie die spielerische Schönheit von Liebes- und Freundschaftsbanden erforscht. Darin akzeptiert sie ihre Zerbrechlichkeit, um sich neuen Begegnungen und Entscheidungen zu öffnen. Ebenso führt sie ein Zwiegespräch mit ihren Emotionen.
„Dieses Album heißt Disquette (Diskette / Floppy Disk). Wie alle technischen Erfindungen war auch die Diskette einige Jahre lang eine „moderne“ Erfindung, wurde aber schnell von einer neuen Technologie abgelöst. Welche Zukunft erwartet uns in einer Art Wettlauf nach vorn? Und vor allem, welche Art von Zukunft wollen wir? Wie können wir die Beziehungen zwischen den Individuen neu überdenken, und wie sollten wir das Wort „wir“ neu definieren? Disquette erzählt von diesem Ort des Übergangs, diesem Moment der Wahl, an der Kreuzung mehrerer möglicher Welten.“ – Gisèle Pape
Bereits der Opener „Vivre“ sprüht vor Intensität zwischen Kampf und Ausbruch. Es spiegelt menschliches Leben wider, das im universellen Zyklus der Erde, sowie der Lebewesen einzuordnen ist.
Textlich bewegt sich „Silhuette“ zum unzugänglichen Trübsal hin, während die poetisch elektronische Ballade „Sur la rive“ in einer Silhouette voller harmonischer Offenheit steht. Dieses Stück gleicht einem Ritornell der Liebe, das mit Worten und Bildern dramatisiert, worin eine unbekannte Welt der Gefühle die Eigene bestürzt, wodurch die Schale der Angst dennoch verlassen werden kann.
Eine in Unbeweglichkeit erstarrte Welt und ein Gefühl der Nutzlosigkeit führt zu dem Elektro-Dancefloor Song „Obsolescence“. Ferner spielt eine Mikrogesellschaft, die mit neuen Spielregeln feilscht, in „Nous sommes l’élan“ eine große Rolle. Wiederum finden Träume von Utopie und Kampf in dem sonnigen Pop-Song „Survoler“ ihren Weg.
Wenn Intimität zu politisch wird, könnte eine neue Zukunft aus qualitativ zwischenmenschlichen Beziehungen beginnen, scheint „Trop“ eine Liebe dafür zu hegen, auch um aus dem Bedürfnis der Allgegenwart äußerer Verlockungen zu entkommen,
Über Offenheit für andere erzählt der letzte Songs des Albums „Ici sera quelque part“, der dazu im Verlassensein der Welt tanzt. Dabei flüchtet sie in bessere Gedanken, wo jedoch keine sind.
Jeder Song erkundet unterschiedliche Realitäten und mögliche Zukünfte, wo selbst das politische Geschehen Einzug in ein doch so buntes Album erhält, das tiefer in das Geschehen der Welt eindringt. Gisèle Pape hat mit „Disquette“ ihre Gedankenflut gespeichert, die mit dem ersten Hören in die Adern wie Blut fließt.
*** Ich bin kein Fan von französischer Musik. Dieses Album jedoch catchte mich vom ersten Song an. Ich höre es so gern. Danke dafür.
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Plattencover von: Alexandre Chenet
Vinyl: black