Alles sprach dagegen, ob sie den richtigen Weg als Musikerin ging. Die Anerkennung sowie keinen Stellenwert im Musikbusiness zu finden, gestaltete sich für die 34-jährige als recht schwer. Nur, weil ihre Träume anders sind als die gewöhnlich Vermarkteten, wurde sie abgelehnt. Alex Mayr war mehrfach kurz vorm aufgeben. Doch sie gab nicht auf! Der Weg war lang – sie musste ihn gehen. Das weiß sie auch. Die Zweifel anderer wurden zu ihrem Treibstoff. Und nun ist es vollbracht. Die lange Zeit (u.a. die zu verarbeiten war), das Bestreben sowie die Geburt, das DIY-Baby herauszubringen, erblickte die Welt!
Die „Selfmade-DIY“ Künstlerin Alex Mayr ist eine wahrliche Kämpferin. Einmal ausgeweint, durchgeatmet, in den Himmel geschaut und weiter geht’s! Dazu scheint sich Alex Mayr an den weiten Himmel zu binden – einem Himmel namens Freiheit. Mit „Wann Fangen Wir An?“ wurde ihre selbstbestimmte Freiheit vollbracht. Das Album ist, als ob ein innerlich zerrissenes Singvögelchen die Flügel entfaltet, sich über die Lüfte erhebt und eine eigens komponierte Melodie trällert.
Sie will mit „Wann fangen wir an?“ nicht abrechnen, außer vielleicht mit sich selbst. Es ist ein selbstbewusstes Album über das Zweifeln, vom Hinfallen und Wiederaufstehen, über das Suchen und darüber, nicht genau zu wissen, wonach eigentlich. Es strotzt nur so vor Stärke, Freiheit und Emanzipation.
„Wann Fangen Wir An?“ bedeutet: Wann fangen wir an, anzufangen? Für Alex Mayr persönlich bedeutet er unter anderem: Mut. Das zu tun, was der persönliche Kompass sagt und von dem Glauben an die eigenen Stärken.
Dieses persönliche Werk ist ihr eigener Meilenstein. Sie nahm nochmal alle Kräfte und jeden Mut des Lebens zusammen, um ihrem eigenen Meilenstein ihr Leben einzuhauchen und ihn auf den Markt zu bringen. Es ist auch besser, seinen eigenen Markt zu kreieren als einem nachzulaufen! Aus den Steinen, die ihr in den Weg gelegt worden sind, wurde etwas wunderschönes Kreatives erzielt.
Ohne Konrad Henkelüdeke an ihrer Seite wäre sie nicht so stark geworden, denn er glaubt an sie! – erzählte sie im Interview mit „Female Voices“. Konrad Henkelüdeke ist Schlagzeuger, Perkussionist und einziges anderes Mitglied der Alex-Mayr-Band. Und Co-Produzent Konstantin Gropper (Get Well Soon, Sam Vance-Law, Casper) reichte ihr die Hand, um weiterhin mit dem „Duo“ den musikalischen Weg gemeinsam zu gehen. Auch Konstantin Gropper glaubt an sie. Mit geballter, vereinter Power wurde das daraus Erschaffene zu etwas Besonderem, welches nach dem Hören noch nachhallt.
Alex Mayr schreibt, textet und produziert ihre Musik selbst. Dazu spielt sie (mit wenigen Ausnahmen) alle Instrumente selbst ein und dreht dazu ihre eigenen Videos. Tagelang recherchierte sie, wie „Low-Budget“- Videos gedreht, erstellt und zusammengefügt werden.
Do-It-Yourself ist für sie eine Art von Offenbarung gewesen und das beweist sie mit ihren Videos sowie mit ihrem Debüt „Wann Fangen Wir An?“ Und dass es der beste Weg war, den sie einschlagen konnte.
Ihre Lyrik wurde versinnbildlicht. „Eure Zweifel sind mein Sprit!“ formuliert sie so schön in dem Song „Sprit“. Bei „Ein Pilot“ möchte man mit im Flugzeug fliegen. Der Sound klingt auch so als würde man fliegen. Dieses Lied ist zeitlos dazu. Ob mit schmerzhafter Direktheit, auch mit ordentlicher Selbstironie wird die Lyrik lebendig. „Landjugend“ kann jeder nachfühlen, der in einem Dorf aufwachsen musste. In „Japan“ erzählt Miyazaki-Superfan Mayr von Beziehungs-Irrungen und Wirrungen. Der lustige Trennungssong „Deine Schuhe“ bringt befreiende Lyrik mit sich „…bis mir einfällt, dass es ohne dich geht!“. In „Ganz Schön Kaputt“ wird ein T-Shirt zum engsten Vertrauten in allen Lebenslagen. In „Opferland“ darf der im Stich gelassene Wutbürger mit dem „Loser-Zug“ an den „Mitleid-Strand“ in Urlaub fahren – und bitte dortbleiben!
Ihre Playlist ist die Reise ihres bisherigen Lebens, in dem sie seit 34 Jahren Musik gehört und gemacht hat. Es ist ein Album, das oft gehört werden kann, denn es entfaltet stetig neue Nuancen. Nicht zuletzt wegen Henkelüdekes „sprechendem“ Schlagzeugspiel, das nonverbal zu kommentieren weiß. Hörer werden mit diesem Debüt und seinen vielen Anspielungen großen Spaß haben. Aber in erster Linie geht es um große Gefühle, die in Mayr’sche Art umgesetzt worden sind.
„Ich denke, es ist recht einfach mit diesem Album: man fühlt es oder man fühlt es nicht. Auch für diese Einsicht habe ich lange gebraucht: Es geht nicht darum, allen zu gefallen. Etwas zu schaffen, das einigen, meinetwegen auch wenigen, wirklich etwas bedeutet, ist doch ein weit wichtigeres Ziel. Es geht darum, seinen Platz zu finden.“, so Alex Mayr.
Fazit: Das Do-It-Yourself Album ist deutschsprachige, lebendige Leidenschaft. Selbst, wenn Alex Mayr nach wie vor keinen Stellenwert im hiesigen, großen Musikbusiness haben soll(te), hat sie dennoch etwas Wunderbares geschaffen und das ist eine große Leistung. Zudem hat sie was hinterlassen!
Wir werden bestimmt von ihr noch einiges hören. Daran glaube ich! Denn sie ist mutig und klug.
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Alex Mayr live
12.02. Heidelberg // Karlstorbahnhof
13.02. Wiesbaden // Schlachthof
14.02. Darmstadt // 806qm
15.02. Koblenz // Kulturfabrik
17.02. Wuppertal // Utopiastadt
18.02. Hannover // Lux
19.02. Kassel // FranzUlrich
20.02. Rostock // Helgas Kitchen
21.02. Hamburg // Nochtwache
22.02. Greifswald // Boddenhus
25.02. Berlin // Musik & Frieden
26.02. Nürnberg // MUZclub
27.02. Augsburg // Soho Stage
29.02. Stuttgart // clubCANN
01.03. München // Heppel & Ettlich