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Chelsea Wolfe – Birth Of Violence
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Chelsea Wolfe – Birth Of Violence

Vorab: Ich hatte noch vor der Veröffentlichung das Album als Stream erhalten. Jedoch kann ich mit einem Online-Stream nichts anfangen, da es nicht herunterzuladen geht. Das heißt, dass ich überall Internet-Mail-fähig sein müsste, um auf das Album zugreifen zu können. Es wurde mir dann zu blöd und die Videoauskopplung „The Mother Road“ zerrte zu sehr an mir, sodass ich mir das Album im Handel bestellte. Dieses Album wollte zu mir und ich wollte es bei mir haben. Dazu gab mir der Kauf ein gutes Gefühl, da ich der Künstlerin damit meine Anerkennung erweisen konnte, wie gut dieses Album doch ist. Ein echtes Album ist nun mal wertvoller als eine Datei!

„Birth Of Violence“ ist ein ungewöhnlicher Titel für eine Frau, die es eher in laute Gebiete verschlagen hatte. Nachdem sie ausgebrannt und erschöpft durch das stetige Touren war, zog sie sich aus dem Lärm ihrer Umgebung zurück und begab sich in die selbsterwählte Abgeschiedenheit. Dort entstand ein Kontrast zu dem, was sie zuvor fabrizierte. Denn „Birth Of Violence“ befindet sich jenseits des Doom-Metals. Allerdings blieb sie in einem Punkt unverkennbar in ihrem Selbst: sie schuf ihre Songs weiterhin in ihrer verzerrten und wachen Traumwelt.

Chelsea Wolfe entstammte einer musikalischen Familie. Ihr Vater ist aus der Country/Folk – Szene und ihre Mutter spielten oft zuhause Musik. Sie selbst hatte mit neun Jahren ihre ersten Lines gespielt, später nabelte sie sich musikalisch von ihrem Vater ab und entwickelte ihren eigenen Spuren des Erfolgs. Bis sie eines Tages, nach fünf impulsiven Alben, nach Hause zurückgekehrte und sich zu den gefestigten Wurzeln des Baumstammes ihrer Familie mit ihrer Gibson legte, die sie fortan sanft zupfte, fast liebkoste, anstatt das Pedal zu treten und die Saiten zu quälen.

(„Deranged For Rock `n`Roll“ ist demzufolge wahrscheinlich ihr persönlichster Song, da sie sich mit sich selbst auseinandersetzt und dazu liegt der Song nicht unweit entfernt von „From Dusk Till Dawn“.)

Die Stille gab ihrer Stimme mehr Intensität und der Akustik-Gitarre mehr Ausdruck. Die mitwirkenden Synthesizer, Violinen und feinen Töne der Trommeln, die u.a. in „The Mother Road“ ausbrechen und den Himmel damit aufbrechen, verleihen dem Ganzen eine Perfektion, die nicht anmutiger in ihrer Dunkelheit sein könnte.

„Birth Of Violence“ ist ein sehr intensives, atmosphärisches Album, bei dem der laute Geist abgeschaltet werden kann. Es ist eindringlich, bebend und in keiner Spur belanglos. Die warme Atmosphäre, die einen umhüllt, ist fast unbeschreiblich. Wie Wolken, die vorbeiziehen. Waldspaziergänge gegen den Abend hin. Der Tag wird zur Nacht. Man denkt über die Welt und das eigene Dasein nach. Ist auf der Suche nach Ordnung im eigenen Chaos. Und auch das trifft auf die Lyrik von Chelsea Wolfe zu, die jene Aufzählungen mit diesem Album perfekt untermalen kann.

Fazit: Die Stille steht ihr enorm gut!