Hinter dem Melancholic-Pop Projekt circle&wind lebt und liebt die zeitgenössische Künstlerin Viola Petsch aus Würzburg in Bayern. Die smarte Künstlerin hat jüngst ihr Musikerinnenherz für sich selbst entdeckt. Mit ihrem neu umworbenen musikalischen Schatz veröffentlichte sie ein kleines „O“, das wahrlich ein Schatz ist! Dieses „kleine Album“ ist mit einer charakteristischen Sanftheit umgeben, die fünf bezaubernden Songs beinhalten. Wie aus einem Tagebuch heraus lesend, wird circle&wind ihr kleines O“ vertonend darbieten, dem sie dazu eine vertrauliche Bedeutung gibt. Jeder Song wurde von ihr vollendet, ohne eine Band, die sie unterstützt.
Wenn Violas Stimme zum ersten Mal ertönt, so wird Tori Amos in der Erinnerung aufgerufen. Jedoch ist die Stimme von circle&wind in der Umgebung einer Gitarre, anstatt eines Klaviers, zuhaus‘. Bereits beim ersten Hören des Songs wird deutlich, dass hier unmittelbarer Genuss vernehmbar ist und Viola Petsch weiß, wie ihre Songs erklingen sollen. Ab dem zweiten Song wird auch Violas Stimme zur markanten Sinnesempfindung, ohne erneut verglichen zu werden.
In einer umwerfenden stilistischen Schönheit kreierte sie ein kleines Kunstwerk, das optimal aufeinander abgestimmt wurde. Jeder Song steht für ein einzelnes Kapitel eines Zyklus, den sie einst durchlebte. „Symbolisch betrachtet, steht „O“ für die Verbindung und den dazugehörigen Kreis, der sich geschlossen hat. Der Vokal „O“ erscheint in jedem Song an emotional wichtigen Stellen.“, so Viola. Dementsprechend ist es der Künstlerin wichtig, viel Liebe zum Detail zu legen. Dass Viola Petsch nicht nur das Auge sondern auch das Gehör für Formen und Melodien hat, ist bemerkenswert.
Mit dem melancholischen Opener „Decisions“ erzählt circle&wind die Geschichte eines vermeintlichen Endes, das sich zu guter Letzt als Anfang von etwas Neuem entpuppte. In diesem wunderbaren, zerbrechlichen Stück ist eine Steigerung in den Instrumenten, sowie in ihrer zarten Stimme zu hören.
Über dieses Lied sinniert sie: „Der Song half mir zu heilen, zeigte mir Liebe und war der Anfang auf dem Weg, den ich seither gegangen bin. Es ist der schwerste Song, den ich bisher geschrieben habe. Er tut weh. „Decisions“ drückt mehr aus, als es Worte je tun werden. Ein Song, über den ich nicht zu reden bereit oder fähig bin – aber ich kann ihn singen…“
Für die kleine EP nutzte sie die Energie der Momente und erschafft Lieder, die ihre emotionalen Geschichten erzählen werden. Auch dienen ihr die Worte, die aus Büchern fließen, so kraftvoll wie sie immer sind. Diesbezüglich ist es Haruki Murakamis „Kafka am Strand“ gewesen, der sie zu „The Storm“ inspirierte: „Und wenn der Sandsturm vorüber ist, wirst du kaum begreifen können, wie du ihn durchquert und überlebt hast. Du wirst auch nicht sicher sein, ob er wirklich vorüber ist. Nur eins ist sicher. Derjenige, der aus dem Sandsturm kommt, ist nicht mehr derjenige, der durch ihn hindurchgegangen ist.“
„Re:flections“ beginnt mit vielen Stimmen, die durcheinander umherschwirren, bis die liebliche Stimme Violas einsetzt. In diese Stimme gilt es sich zu verlieben. Im Song geht es um das Betrachten des eigenen Spiegelbildes und wie es der Titel angibt: um Selbstreflektion.
Um mit „O“ als selige Einheit an-ZU-kommen, bildet „Home“ den besiegelnden Abschluss, der ihr das Gefühl gibt, endlich Zuhause angekommen zu sein.
Und damit schließt sich der Kreis einer kleinen melancholischen Pop-Zierde, die an etwas Bequemen anlehnend, mit geschlossenen Augen genossen werden kann. Auch füllt es einen bedauerlichen Raum mit gewonnener Freude, verglichen, wenn neue Bilder an frisch gestrichenen Wänden gehangen werden.
***circle&wind‘s kleiner Kreis hat enormes Potenzial ein größerer Kreis zu werden. „O“ ist ein EP-Erlebnis.
Wertvolle Links:
Homepage: www.circleandwind.com
Instagram: www.instagram.com/circleandwind
Bandcamp: circleandwind.bandcamp.com