Es war einmal eine Spielmannstruppe, auch FAUN genannt; davon waren zwei Jungfern von wahrlich anmutiger und graziöser Gestalt sowie ihre vier Gefährten, die nicht unterschiedlicher ihrer Herkunft sein könnten – dies ließe sich jedoch nur aufgrund der Gewandung vermuten, denn so mancher Edelmann oder Bettler verbarg sich hinter einer Verwünschung. Doch von ihrem Wesen her, waren sie allesamt von kluger und gescheiter Natur.
In ihrer Spielausübung stellten sie eine silberne Scheibe her, auf der ein mannigfaltiger mittelalterlicher Volksgesang märchenhaft einverleibt wurde. Gar wird jene Scheibe in einer flachen, quadratischen Plastik-Schatulle mit kleinem Liederbüchlein feilgeboten.
Bereits auf dem wunderschön gestaltetem Titelpergament des Liederbüchleins ist ersichtlich, dass inhaltlich hinter dem neuen Liedmaterial von FAUN etwas Märchenhaftes, nahezu Wunderbares verborgen liegt.
Ein roter Schneewittchen-Apfel, ein prächtiges Schloss, Raben…Faun beliebt es nach drei Jahren ihres letzten Liedergutes „Midgard“ ihr Augenmerk einem „Konzeptalbum“ zuzuwenden. Sie hüllten ausgewählte Niederschriften aus Märchen, Mythen und Sagen in faunisches Gewand, gaben diesen in ihrer freien Interpretation eine eigene Note und präsentierten es hör- und spürbar mit viel Liebe zur Finesse. Es ist auch nicht wunderlich, dass FAUN in die Top-Zehn der Gassenhauer, auch modern „Charts“ genannt, eingestiegen sind.
Doch sehet und lauschet selbst: So öffnet die flache Plastik-Schatulle, nehmet die hübsch gestaltete silberne Scheibe, auf dem der Schriftzug FAUNs mit „Märchen & Mythen“ zieret, und leget diese Scheibe in für einen Silberling entworfenes Abspielgerät ein. Nun lehnet Euch zurück und lasset ein märchenhaftes FAUN auf Euch wirken. Blättert und leset nebenher in dem liebevoll gestaltetem Liederbüchlein. Und wenn es Euch zum Tanzen frönt, so stehet auf und lasset geschehen…
… „Es war einmal ein Land, in dem das Wünschen noch geholfen hat. Dort fand man verzauberte Bäume mit goldener Frucht und mit silbernen Blatt …“
Otto Mellies führt mit seiner Sprechrolle in das faunische Liedergut ein, die von keinem anderen besser hätte gesprochen werden können. Eine kleine Traurigkeit legt sich auf, sobald die Einleitung beendet ist, die ebnend wirkt. Fortan beginnt das besungene Märchen-Mythenland. Es dünkt einem, sich die Märchenbücher aus dem staubigen Regal hervorzuziehen und wieder mit lesen zu beginnen oder die unbekannten Mythen und Sagen herauszusuchen, während FAUN im Hintergrund musizieren.
Die zwölf Lieder haben einen unterhaltsamen Charakter. In unterschiedlichen Varianten werden sie bespielt und besungen. Das zarte Fräulein Laura Fella umschmeichelt als fabelhaftes Gegenstück zu den tiefstimmigen Gefährten. Sie singt so leicht wie ein kleines Rehkitz über ein Bächlein springt. Besonders hervorzuheben ist ihr lieblicher Gesang in „Sieben Raben“, welches mein persönliches Lieblingsstück sei. Desgleichen beseelt Fräulein Fiona Rüggeberg mit Gesang und instrumentalen Elementen das musikalische Zusammenspiel.
Die Dicht- und Tonkunst auf „Märchen & Mythen“ stehen im atmosphärischen, harmonischen sowie fröhlichen Einklang mit sich selbst. Die forcierende Musik fließt wie eine Wasserquelle durch einen magischen Wald hindurch, welcher von elfenhaftem Gesang sowie dem der Edelmänner umgeben ist.
Fazit: Ein Minnesang an die Märchen und Mythen.
FAUN bittet zum Tanze auf der „Märchen & Mythen Deutschland Tour 2020″
05.03.20 Hannover, Theater am Aegi
06.03.20 Neunkirchen, Neue Gebläsehalle
07.03.20 Wuppertal, Historische Stadthalle
08.03.20 Stuttgart, Theaterhaus
09.03.20 Hamburg, Laeiszhalle
10.03.20 Kiel, Kieler Schloss
12.03.20 Neu-Isenburg, Hugenottenhalle
13.03.20 Chemnitz, Stadthalle
14.03.20 Erfurt, Alte Oper
17.04.20 Halle, Händel Halle
18.04.20 München, Circus Krone
19.04.20 Berlin, Admiralspalast