Jemanden zu mögen ist heute mehr als freundschaftliche Gefühle zu haben. Es heißt heute auch, den Wert einer Person mit einem Klick festzulegen. Sich in dem Gedanken zu verlieren, von allen gemocht werden zu müssen, ist verdammt einfach. Das kann zu einer selbstzerstörerischen inneren Einstellung werden und genau darum geht es in Greta Isaacs neuer Single.
„Like Me“ folgt Gretas Songs „Power“ und „Pessimist” auf dem Fuße, beide haben einiges an Aufmerksamkeit eingeheimst. BBC-Radio 1, Das Ding, SWR3, NDR2, PULS oder FluxFM spielen sie, Tastemaker-Blogs wie NOTION und diffus sind begeistert.
Am Anfang ist „Like Me“ ein ganz sanfter Popsong, doch er steigert seine Wut und Schlagkraft in den gerade mal drei Minuten enorm und zieht damit unsere heutige Angst vor Ablehnung durch den Kakao. „Wir wollten einen Song, der sich wie Angst anfühlt, dieses Herzrasen, der Druck. Die ansteigende Panik. Es hat nicht mal eine Stunde gedauert ihn zu schreiben. Am Anfang klang er wie ein Dancetrack und eigentlich wollten wir die Idee an jemand anderen verkaufen. Aber dann haben wir die Gitarre dazu eingespielt und auf einmal war der Song so rough.“, erinnert sich Greta an den Tag, als „Like Me“ entstanden ist. „Die Message ist wahrscheinlich ziemlich offensichtlich – ich will Bestätigung bei allem, was ich tue. Trotzdem soll es sich euphorisch anhören, es soll euch erleichtern. Ich könnte den Song stundenlang hören, ich liebe ihn!“
„Like Me“ ist Teil von Greta Isaacs neuer EP, die im Mai erscheint. Der Song wird zusammen mit einem selbstgedrehten Video der Künstlerin veröffentlicht. Zusammen mit kreativen Frauen aus ihrem Freundeskreis hat Greta dem dringenden Wunsch, geliebt zu werden, ein Gesicht gegeben; durch Setting, Outfit und Tanz.
Greta sagt: „Ich wollte, dass das Haus so aussieht, als gäbe es kein Oben oder Unten geschweige denn Ausgänge. Gleichzeitig sollte es sehr vertraut sein – so als hätte ich mir meinen eigenen Spielplatz gebaut. Denn raus kann und will ich eh nicht, aus Angst, dass mich jemand beurteilt. Also bin ich in meiner eigenen Sicherheit gefangen. Das Haus soll im besten Fall wie eine eigene Person wirken. Ich finde, diese Illusion ist uns durch die verschiedenen Bewegungen und Einstellungen ganz gut gelungen.“
Den puppenhaften Tanz hat sie von ihrer Schwester Elan choreografieren lassen. „Es hat so viel Spaß gemacht, Bewegung in Gretas Video zu bringen,“ erinnert sich Elan. „Sie hat ein Moodboard gemacht und mir dann komplett freie Hand gelassen. Der Tanz sollte spielerisch sein, kindisch und ungezähmt, aber auch cool und sensibel. Ich habe mich von Bob Fosses ikonischem Stil inspirieren lassen und ihn mit gestischen Bewegungen gemischt. Am Ende sollte alles so aussehen, als feierte Greta allein eine wilde Party, wobei das Haus aber definitiv im Hintergrund mitfeiert.“
Um alles rund zu machen, wurde Stylistin Suzie Walsh mit dem Outfit beauftragt: „Greta und ich haben das Design zusammen entworfen. Es sollte von Unterwäsche und Korsetts beeinflusst sein, aber auch aussehen, als wäre es aus dem Haus selbst geschneidert. Ein-Kleid-gewordener-Wunsch, mit der Umgebung zu verschmelzen, in der sie gefangen ist. Das Top und der Rock sind aus Sofabezügen gemacht, andere Teile aus Autoleder und dazu kommen noch ein paar Accessoires aus gefärbter Strumpfhose.“
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