Die Poetin und Songschreiberin Jenny Berkel schrieb das Album „These Are the Sounds Left from Leaving” in selbst auferlegter Stille. „Ich habe das Album in einer winzigen Wohnung geschrieben, zu einer Zeit, als sich alles groß und überwältigend anfühlte.“, erzählte Jenny Berkel. In einer kleinen Höhle, wo andere ihre Ruhe finden, fand sie die Inspiration in der Beengung, um ein Album zu kreieren, welches eine Studie über die Nähe ist, die große Ängste in kleinen Raum mit sich bringt.
Ihre Analyse setzte sie gekonnt zwischen verzerrter Wahrnehmung und klar strukturierten Beobachtungen um, die sie in ihrer Umgebung bemerkte. Dies formte sie mit Souveränität und meisterlicher Authentizität, welches dem großen Bob Dylan gleichkommt. Jenny Berkel ist eine Songwriterin, die in die Poesie eintaucht und eine Dichterin, die in die Musik eintaucht.
„Just like a River“ ist eine sanfte Meditation in der Nachbildung eines Momentes. Worin kleine spezifische Träumereien einer ausgedehnteren Kontemplation wichen. Aber auf eine bemerkenswert friedliche und erhellende Weise.
„Kaleidoscope“ ist die Betrachtung in der Bedeutung von Sorgfalt und Präzision in der Sprache, sowohl in der breiteren politischen Landschaft als auch im emotionalen Bereich. Aus der herzzerreißenden Verwirrung zwischenmenschlicher Manipulation, wird eine kollektiv empfundene Orientierungslosigkeit, angesichts des kaleidoskopischen Wirbels von Desinformation und Fehlinformation.
„July“ ist ein Liebeslied sowie ein nostalgischer Song, der zum Ausdruck bringt, wie sich die Erinnerung verändert. Gleichwohl wie sie uns formt und wie die Geschichten, die wir erzählen, zu dem werden, was wir sind.
„Lavender City“ ist ein intimer Blick auf Lügen. In dem Trennungslied geht es darum, die Fähigkeit zu erlangen, wieder klar zu sehen. Gewiss mit der schmerzhaften Konsequenz, die Lügen zu analysieren, die einen heruntergezogen haben.
„You Think You’re Like the Rain” ist ein Song, der sich im Wandel von Einsamkeit und Hoffnung bewegt. Dieser Song wurde an einem regnerischen und grauen Dezember geschrieben, als zu allem Überdruss der Wasserhahn der Badewanne tropfte, was einen auch in den Wahnsinn treiben kann.
Zum ersten Mal übernahm Jenny Berkel die Rolle der Produzentin und produzierte gemeinsam mit Dan Edmonds und Ryan Boldt (The Deep Dark Woods). „Ich wollte, dass sich die Songs wie lebendige Schöpfungen anfühlen, die einen lebendigen Moment einfangen. Dass das Thema der großen Ängste in kleinen Räumen als eine Koexistenz von Intimität und bedrohlicher Durchlässigkeit zu hören und zu spüren ist.“, berichtete sie.
Jenny Berkel tauchte vollkommen in ihre Lieder ein. Sie schrieb gewissermaßen über ein Kleid, was ihr zu eng wurde, sie es aber noch nicht ausziehen wollte. Dies war ihr nützlich, denn mit dem Album nähte sie ein Gewand voller musischer Schöpfungen, welches wir jeden Tag genießen dürfen. Jenny sagte zu ihrem Werk: „Ich wollte, dass sich die Songs wie lebendige Kreationen anfühlen, die einen lebendigen Moment einfangen.“
Musikalisch hat das Album etwas Hypnotisches an sich, wobei ihre Stimme zum Lichtstrahl wird. Ihr Licht ist der Atem der Zeit, gerade dann, wenn der Nebel sich verdichtet. „These Are the Sounds Left from Leaving” trägt mit einer freudigen Melancholie auf.
Wertvoller Link:
- Homepage: www.jennyberkel.com