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Lindy-Fay Hella feat. Dei Farne – Islet
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Lindy-Fay Hella feat. Dei Farne – Islet

Ein majestätischer Blauwal schwebt am Himmel, welcher eine muschelartige Meeresschnecke sowie Seegräser umkreist. Küstenvögel fliegen aus dem Seetang heraus, um zu einem für uns unbestimmten Ort zu gelangen. Das Motiv des neuen Lindy-Fay Hella feat. Dei Farne Werkes ist in Nachtblau gehalten, das mit Sternenglanz verziert ist. Das „Islet“-Artwork wirkt in keiner Weise überladen, sondern die Gestaltungselemente laden dazu ein selbst in das Artwork einzutauchen, um gemeinsam mit dem Blauwal in den Nachthimmel zu fliegen. Dann erstrahlt das Nachtblau noch nachtblauer.

Gemeinsam mit Dei Farne kontaktierte Lindy-Fay Hella die landschaftlichen Sinnesreize, in einer Zeit als die Welt stillstand. Sie fanden Trost in der Erarbeitung von Melodien, die die Gefühle der Isolation auf den Punkt brachten. Einstweilen bemerkten sie, dass der Sound im Ganzen eine Art Einsamkeit und Kälte ausstrahlte, die in ihrer Schönheit jedoch Wärme aufbringt.

Am endlosen Ozean stehend, hüllt sich im Intro „Sintra“ der Wind in ein säuselndes Gewand, der die Stimmen der Natur weckt. Dort wo anregende Drums zu den eingespielten synthetischen Klängen an der Küste tanzen, steht Lindy-Fay Hella und heißt die Magie der milden Luft willkommen. Kurze Zeit später spürt Lindy-Fay Hella das Wasser zu ihren Füßen, um in ihrem „Dark Water“ einzutauchen. Dabei wiegt sie sich im Zauber des kristallinen Rausches zu einem Neuanfang, der einer Taufe gleicht.

In dem Song „Whispers“ geht um die Kreaturen dieser Welt. Lindy-Fay Hella erklärt: „Es sind die Kreaturen, die wir manchmal um uns herum spüren können, aber nicht unbedingt sehen. Die in der Natur leben. Die Trolle, die Feen, die mythischen Wesen. Jede Kultur hat Geschichten über sie und Vorschläge, wie man mit ihnen umgehen kann oder nicht. In unserer gierigen Zeit, in der die kalten Hände des Kapitalismus alles an sich reißen, was in Sicht ist, ist die Existenz dieser Kreaturen bedroht. ‚Ich bin in der Erde, auf der du gehst, in den Wäldern. In der Luft.‘“

Dass Lindy-Fay Hella der Natur sehr nahesteht, bekräftigt ein Song, der eine besondere Widmung trägt. „In „Low Water“ geht es in gewisser Weise um die Faszination von Ebbe und Flut und wie der Mond und das Wasser zusammenspielen. Aber auch, wie sich Dinge offenbaren, wenn sich das Wasser zurückzieht. Dinge, von denen man nicht wusste, dass sie da sind, kommen plötzlich zum Vorschein. Das ist faszinierend und manchmal auch beängstigend zugleich. Als ich dieses Lied aufnahm, „sah“ ich einen Vollmond, einen dunklen Himmel und einen Strand. Ein mysteriöser Ort.“

Wenn der Song Slowly The Lights Dies Out“ langsam verklingt, wäre es empfehlenswert die Augen zu schließen und zuzuhören, wie sich der Wind im Herzen entfaltet. Gleichzeitig funkeln die Sterne am Himmel, die den Träumenden für die Traumreise zu „Like The Star“ vorbereiten. Indessen dringt Lindy-Fay Hella unbehelligt in diesem Traum ein, um darin zu schweben, wie ein verlorener Stern. Die Schlagzeugeinwürfe feiern ihre heimliche Wanderschaft, wo sie nicht sein dürfte. Jedoch trägt die Botschaft des Albums: „Tu nichts, was du nicht tun willst, nur weil dir jemand sagt, dass du es tun sollst.“

Im „Don’t Do Right“ verleiht das Drumset eine große Wirkung. Denn diese unterstützen die Wut im Bauch, nichts richtig machen zu können. Um dieses zu besänftigen, kann „Furnas“ mediativ wirken.

Der Ausklang eines gelungenen Werkes enthält einen Lichtblick, der sich zu einem Neubeginn bewegt. In einem nebulösen „The Fluttering Sail“ lebt in einem Boot der schönste Gedankengang auf. Der erwartungsvolle „Land in Sicht“-Ausruf bedeutet Hoffnung. Hoffnung auf einen festen Boden unter den Füßen.

Auf „Islet“ erschufen Lindy-Fay Hella feat. Dei Farne eine mystische Welt, die zum intensiven Hören verführt. Ferner um vermehrt in den Nachthimmel zu schauen, um vielleicht einen neuen Stern zu entdecken. Das Album legt diskret dar, dass es immer einen Lichtblick geben wird. – Ganz gleich wie schwer es um einen herum ist.


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