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Lisa Pac – Made in Austria – die Verzückung des Electro-Pop
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Lisa Pac – Made in Austria – die Verzückung des Electro-Pop

Ich beobachte seit längerem die Musik-Szene in Österreich. Auch wenn es nichts mit „Female Voices“ zu tun hat, ist und bleibt Falco immer noch mein persönlicher Türenöffner und All Time-Favorit dafür, mir viel Wiener Blut, die Wiener Glut näher zu bringen. Musikalisch hat der mitteleuropäische Binnenstaat sehr viel zu bieten, wie: Lisa Pac aus Wien.

Lisa Pacs letzte Single „Helium“ hat Österreich im Sturm erobert. Dieses Stück ist seit Release fester Bestandteil vieler Radio-Playlists und Dauerbrenner in den Top 20 der Airplay Charts. Seit Februar hat Lisa Pac ihr nächstes Baby in der Pipeline: „Cool“. Doch mehr dazu und noch weiteres im Interview …

FV: Hallo Lisa, vielen lieben Dank, dass Du Dir Zeit nimmst. Aufgrund des Virus-der-nicht-genannt-werden-darf, wurde Deine Promo-Tour abgesagt. Hoffentlich ist die bedrückende Zeit bald vorbei – wie sehr wünsche ich mir das! Also, mir hat es an Vitalität und Kraft genommen. Was hat es mit Dir gemacht? Wie geht es Dir damit?

Lisa: Das hoffe ich auch, wirklich! Ich hatte mich schon so auf die Promo Tour gefreut. Mir geht es eigentlich sehr gut, ich nutze die Zeit, um viel Sport zu machen, hab meine To Do Listen abgearbeitet, den obligatorischen Frühjahrsputz hab‘ ich natürlich auch schon hinter mir! Jetzt merke ich wie ich langsam wieder kreativ werde und versuche jetzt so viel Zeit wie möglich in meinem Home Studio zu verbringen.

FV: Nutzt Du die notgedrungene „Auszeit“ zur Mußezeit? Wie geht es danach mit Deiner Musik weiter? Hast Du Dir Ziele gesteckt oder zumindest den Weg dahin vorbereitet?

Lisa: Auf jeden Fall nutze ich diese „Auszeit“. Es war anfangs ein bisschen schwierig kreativ zu sein, da das ganze Thema doch sehr präsent im Alltag war und ich mich mal daran gewöhnen musste, aber jetzt fühle ich mich wieder viel kreativer und freue mich eigentlich schon auf die nächsten paar Studio Wochen!

Mein Ziel ist es fit zu werden, viel Sport zu machen und viel Gitarre und Klavier üben und so viele Songs wie möglich zu schreiben damit ich für die Zeit nach diesem Wahnsinn gewappnet bin 😉

FV: Du bist Tochter eines Klarinettisten der Wiener Symphoniker. Wie sah ein Tag in einer Musikerfamilie bei Dir aus? Hat Dich dein Vater auf Deinen Weg zur Musikerin unterstützt und begleitet? Gab er Dir eine Art „Musische Prophezeiung“ mit auf dem Weg?

Lisa: Ich habe meinem Vater früher immer beim Üben zugehört und sind auch oft in seine Konzerte gegangen. Ich habe ihn immer sehr bewundert und bin ihm sehr dankbar, dass er mir das Klavierspielen ans Herz gelegt hat.

Aber er hat mich nicht nur damals unterstützt, er ist bis heute, denke ich, mein größter Fan und bei jedem Konzert dabei!

Lisa Pac -privat – exklusiv für „Female Voices“

FV: Ist Dein Genre (Electro-Pop / R&B) bewusst gewählt worden? Hätte ja auch sein können, dass Du Dich eher mit Klassik identifizierst und darin Deinen Erfolg ausbauen möchtest.

Lisa: Absolut bewusst gewählt! Ich habe mich immer schon zur populären Musik hingezogen gefühlt, ich habe zwar eine klassische Klavierausbildung, aber habe viel lieber Songs von Christina Aguilera und Britney Spears nachgespielt und dazu gesungen.

FV: Du hattest bereits mit Deiner ersten Single „Helium“ in Österreich Erfolg. Wie bist Du damit umgegangen? Ich würde kreischend im Kreis rennen.

Lisa: So ähnlich hat das auch bei mir ausgesehen, vor allem wie ich „Helium“ zum ersten Mal im Radio gehört habe. Ich bin gerade im Auto gesessen und musste mich wirklich darauf konzentrieren keinen Unfall zu bauen, weil ich lauthals mitgesungen habe, mitgefilmt habe, und Tränen in den Augen hatte! Ich war richtig überwältigt! Ich habe mich so gefreut wie ich die ersten Videos von Freunden, Familie, Fans zugeschickt bekommen habe, wo sie zum Song tanzen oder mitsingen. Wahnsinn einfach!

FV: „Cool“ ist ein ziemlich cooler Song. Ich liebe dieses Stück. Es sagt so viel aus. Es trägt auch eine Message gegen stupide Stereotypen und Leute, die nur so tun als ob sie toll wären – sind sie aber nicht! Wie war die bisherige Resonanz?

Lisa: Genauso ist es, ich rechne mit der Pseudo – coolen Attitüde ab, die viele an den Tag legen und da konnten sich bis jetzt auch richtig viele Leute identifizieren und teilen meine Meinung. Es ärgert mich so, dass es oft als „uncool“ angesehen wird, seine Gefühle zu zeigen und mal real zu sein. Ich bin ein super sensibler Mensch, so wie viele Künstler, also könnte ich meine Gefühle gar nicht verstecken und verstehe nicht warum das so viele andere jedoch machen.

FV:  Du möchtest auch Deutschland für Dich erreichen. Doch, warum hast Du in Deutschland so einen geringen Bekanntheitsgrad, da Du doch in Österreich Erfolge feierst? Also ich persönlich glaube daran und wünsche es Dir, dass Du es weit über Austria hinaus deine Musik feiern kannst.

Lisa: Danke! Ich hoffe auch dass es in Deutschland bald so richtig losgeht, warum das bis jetzt noch nicht passiert ist kann ich leider auch nicht sagen, aber fingers crossed!

FV:  Was würde für Dich im Musikbusiness zu weit gehen bzw. was würdest Du ablehnen? Und wie weit würdest Du gehen, um Deine Ziele zu erreichen.

Lisa: Wow, gute Frage!

Ich denke das kommt immer darauf an was das in dem Moment ist. Ich glaube es ist sehr wichtig aus seiner Komfort Zone rauszugehen und neues auszuprobieren. Ich könnte Bsp. ein paar Sachen aufzählen, die ich jetzt niemals machen würde, aber wer weiß wie ich mich entwickle bzw. wenn ich dann wirklich vor der Entscheidung stehe, wie ich die Dinge sehe.

FV: Frauen im Musikbusiness haben es nicht wirklich leicht. Die Radios sind eher „Männerlastig“, zudem, wenn ich mir Konzert-Flyer anschaue, erkenne ich oft, dass auf einem Flyer nur 20% „Female Voices“ Tour/Konzerte vertreten sind. Wie steuerst Du dagegen?

Lisa: Ich steuere aktiv gegen dieses Thema, indem ich schon lange nicht mehr in Geschlechterrollen denke.

Niemand sollte in den Vordergrund gestellt werden, weder Frauen noch Männer, nur dann können wir zu dem Punkt kommen wo von Gleichberechtigung die Rede ist.

Ich muss auch dazu sagen, dass ich persönlich noch nie negative Erfahrungen gemacht habe, als Frau im Musikbusiness, ganz im Gegenteil eigentlich.

FV: Wie schaut es bei Dir mit einem Debüt-Album aus? Deine bereits veröffentlichten Songs sind schon Radio- und Hittauglich. Es könnte ein großes Werk werden. Schreibst Du dazu Deine Songs selbst, ist bereits eine neue Single geplant?

Lisa: Ein Album wird es dieses Jahr nicht mehr geben, dafür eine EP! Ich schreibe gerade intensiv an neuen Songs verbringe die meiste Zeit im Studio und in Proben für die geplanten Live Auftritte im Sommer.

FV:  Gibt es für Dich eine Künstlerin, zu der Du aufschaust?

Lisa: Da gibt es einige, früher waren es eindeutig Christina Aguilera und Alicia Keys. Heute bin ich ein Riesen Fan von Jessie Reyez.

FV: Und nun zum Abschluss meine Lieblingsfrage, die ich bestimmt jeder Künstlerin stellen würde: Welches Buch oder welches Gedicht würdest Du gerne vertonen?

Lisa: „Howl“ von Allen Ginsberg – Sunflower Sutra

Eigentlich spricht Ginsberg von einer kritischen Zeit in Amerika, aber im Großen und Ganzen geht es darum, dass die wahre Schönheit und Stärke in einem selber liegt und wir darauf vertrauen müssen bzw. darauf zurückzugreifen sollen, wenn wir das vergessen.

Herzlichen Dank für das Interview.

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