„Ain‘t no other way…”
Jede Seele braucht im Leben einen Schutzengel, oder wie bei Susan Wolf gleich zwei! Ein kleiner Engel rettete ihr das Leben und ein anderer Engel brachte sie zu sich selbst zurück.
Susan Wolf hatte eine schwere Zeit hinter sich. Dabei blieb ihr nichts anderes übrig als ihre geliebte Gitarre aufzugeben. Doch wenn sie an dieser vorbei lief und sie verstauben sah, weinte sie. Um den Schmerz zu entrinnen, verkaufte sie ihre Gitarre und setzte den Fokus auf familiäre Harmonie.
Leider kam noch hinzu, dass die Diagnose „Multiple Sklerose“ über sie einbrach und ihr den Boden unter den Füßen wegriss. Ein Schicksalsschlag, unter dem sie physisch wie psychisch sehr litt. Im Teufelskreis einer Depression zerrten Suizidgedanken an ihr. Aber wenn sie ihren kleinen Sohn ansah, konnte sie dieses kleine Lebewesen nicht allein lassen, dachte sie sich. Und durch den ruhenden Blick auf ihn, rettete er ihr das Leben.
Als sie eines Abends in einer Hotelbar sang, kam ein Gast auf sie zu und fragte sie, warum sie auf einer kleinen Bühne stünde und nicht auf einer Großen. Sie erzählte ihm ihre Geschichte. Der unbekannte Gast kaufte eine Gitarre und schenkte ihr diese, denn sie sollte sich wieder der Musik widmen, die sie zuvor ablegte, wie einen alten Mantel. Diese Begegnung löste in ihr ein Erwachen aus, welches das Bewusstsein entfachte, wie sehr ihr die Musik fehlte. Daraufhin kehrte sie zur Musik zurück und somit zu sich selbst.
Die Musik ist ihre Heilung!
Später verließ sie gemeinsam mit ihrem Sohn das, was sich in ihrem Leben falsch anfühlte: Ambitionen, Arbeit, Studium, Beziehung und ihren Künstlernamen „Soe Tolloy”. Dann machte sie sich auf und davon, um wieder glücklich zu werden, denn ein neues Leben wartete bereits auf sie.
Aus ihrem Impuls heraus schrieb sie „I Have Visions“ in ihrem Sehnsuchtsland Dänemark. Definitiv ist „I Have Visions“ das wahre Debüt von Susan Wolf, auch wenn es bereits ihr drittes Album ist, welches sie veröffentlichte. Jedoch stand auf den zuvor veröffentlichten Werken ihr alter Künstlername Soe Tolloy, den sie ja ablegte. Unter diesem Künstlernamen war sie u.a. Support-Act von Katie Melua oder Mick Hucknall (Simply Red).
„I Have Visons“ ein klares, bedeutendes sowie autobiografisches Seelenwerk.
Musikalisch harmoniert das Seelenwerk zwischen Alternative Folk, Country, Americana und Singer-Songwriting. Es ist ein unwiderlegbares Debüt voller Hoffnung, Mut und Vertrauen. Und es erzählt von ihrem Schicksal, wie sie zu sich selbst zurückfand und wie sie mit aller Kraft aufgestanden ist. Susan Wolf merkte, dass sie nur dieses eine Leben hat und daraus etwas Schönes gestalten will („Follow The Light“).
Mit ihren dänischen „Wikingern“ Nikolaj Heyman und Peter Dombernowsky produzierte Susan Wolf ein emotionales, wegweisendes Album. Aber diesmal in einem neuen Mantel, in dem sie sich einhüllt und sich auch wohlfühlt. Sie singt aus vollem Herzen, mit ihrer geliebten Gitarre spielend. Die einfühlsamen Songs, die mit alten warmen Americana Klängen komponiert wurden, geben dem Arrangement eine gewisse Ausstrahlung, die zeitlos ist.
***Mein Resümee: Prädikat: Wertvoll! Zeitlos! Ich möchte gerne jedem Menschen dieses Album nahelegen. Es geht immer vorwärts, so schwer es auch ist!
Love, Faith, Hope!