Tanyc erschien im Oktober letzten Jahres in den Medien. Die Debütsingle „Smile“ der elfenhaften Österreicherin vermählte Digitalisierung mit organischer Musik und präsentierte vor allem aber auch eine einzigartige Stimme, die wie ein vollwertiges Instrument durch Soundlandschaften und Orchestrierungen schwebte. Der glasklar produzierte Song markierte den ersten Schritt auf TANYCs Weg zu ihrem Album, das für den Sommer 2021 angesetzt ist.
Mit „Faster“ erscheint die zweite Auskopplung und repräsentiert thematisch wofür TANYC stehen möchte: Kompromisslosigkeit. Nur dass ihre Kompromisslosigkeit nicht fatalistisch oder gar aggressiv ausgelebt wird, sondern meditativ, innig, leidenschaftlich und tiefgründig zugleich.
Natürlich gibt eine Künstlerin ihre Kompositionen mit der Veröffentlichung ein Stück weit an die Welt ab, denn der jeweilige Hörer wird immer eine eigene, subjektive Wahrnehmung haben und eigene Assoziationen knüpfen, die gegebenenfalls völlig von der Intention der Urheberin abweichen. Dennoch ist die Musik ein zutiefst individueller Ausdruck, und daran ändert sich nichts. Gewiss ist es zulässig TANYC zu vergleichen und anderen Künstlern gegenüber zu stellen, aber dadurch verbaut man sich eventuell selbst den Weg zu einigen intensiven Hörerfahrungen. Das klingt jetzt vielleicht esoterischer als es gemeint ist, aber jeder wird aus eigenen Erfahrungen wissen, dass es ein wichtiger Befreiungsschlag im eigenen Bewusstsein ist, sich von Vergleichen zu anderen zu lösen, einen Anker zu werfen und sich selbst voll und ganz zu vertrauen. „Faster“ greift eben dies auf. Natürlich sind andere schneller, höher, lauter, aber eben nicht wie man selbst.
Das Cello-Riff setzt den Ton des Songs, der eine düstere Stimmung aufzeigt, ohne negativ zu wirken. Und dann kommt er, der große Chorus. Die Gitarren von Kalle Wallner (RPWL) legen sich übereinander, liefern spielerische, reduzierte Hooks und TANYC verliert sich in Chor-Arrangements, ohne jemals haltlos zu klingen. Es ist erstaunlich, wie mühelos TANYC diese Arrangements gelingen. ‚Make it look easy‘ lautet eine Maxime des Entertainments, allerdings hat das natürlich nichts mit ‚easy‘ zu tun.
TANYC hat ihre Vision episch angelegter, erwachsener Popmusik verinnerlicht und perfektioniert. In ihre Musik fließen jahrzehntelange Erfahrung, sowie ein stets konsequenter, ungebrochener Fokus. TANYC transportiert nicht zuletzt einen gesunden Egoismus, denn hier koexistieren die selbstlose Bedienung des Hörers und eben die Verpflichtung vollkommen eins mit sich selbst zu sein. Wenn dabei Songs wie „Faster“ entstehen, kann man TANYC diesen Egoismus getrost nachsehen.
Das hochwertig produzierte Video zu „Faster“ setzt einerseits den vollen Fokus auf TANYC, andererseits werden kaleidoskopische Projektionen benutzt, um diesen universellen Flow optisch umzusetzen: dass das Ich im Wechselspiel mit dem Universum ist, Ergriffenheit und Nahbarkeit tanzen im miteinander, mal umschlungen, mal entrückt. TANYC hat gelernt mit Leichtigkeit, Grazie und Eleganz sich zu bewegen; und das mit Bravour!
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